Rückschlag im Aufstiegskampf

Spielbericht vom 11. Mai 2023
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Wetschen-Trainer Marcordes ahnt: „Der Zug ist abgefahren“
Der Fußball-Landesligist TSV Wetschen unterliegt Döhren, schiebt aber keinen großen Frust. Ärgerlicher: Phil Schwierking muss früh verletzt runter.
Wetschen – Eine Sorge trieb Oliver Marcordes schon länger um, am Dienstagabend im Landesliga-Heimspiel gegen Niedersachsen Döhren verfestigte sich diese Ahnung: „Ich hatte das Gefühl, dass sich die Jungs zu sehr unter Druck gesetzt haben, dass sie dachten, unbedingt gewinnen zu müssen“, schilderte der Trainer des TSV Wetschen. Dieses Gefühl müssen seine Fußballer jetzt nicht mehr haben, denn nach der 1:2 (0:1)-Niederlage des Tabellenfünften gegen den Aufsteiger „ist der Zug für uns abgefahren“, sagt Marcordes mit Blick auf den Kampf um die vorderen Plätze. Trauer beim TSV herrsche deswegen nicht, „denn bei uns im Umfeld hat niemand vom Oberliga-Aufstieg gesprochen“.
Routinier Pasiov hat noch die Chance zum Ausgleich
Den Sieg bezeichnete der 42-Jährige als „nicht unverdient“. Erstens „habe ich Döhren in der ersten Halbzeit als bessere Mannschaft gesehen“. Zweitens „hatte ich bis zur 85. Minute nicht das Gefühl, dass wir noch ein Tor schießen“. Doch dann spielte Ramiz Pasiov seine Abgebrühtheit aus, schoss bei einem Freistoß einen zu nah postierten Döhrener an und verwertete den Abpraller zum 1:2 (89.). In der Nachspielzeit hatte der Routinier nach einer Flanke des erneut äußerst agilen Philip Kürble noch den Ausgleich auf dem Fuß, doch der starke Keeper Dario Grohmann klärte (90.+4).
Verloren hatten die Blau-Gelben das Spiel jedoch schon vorher. Wetschens Stürmer Lennart Bors besaß zwar die erste Chance, als er nach einer Kürble-Hereingabe an Grohmann scheiterte (5.). „Aber Döhren war vor der Pause handlungsschneller, hat fast jeden zweiten Ball geholt und war uns immer einen Schritt voraus“, urteilte der TSV-Coach. Der Gäste-Führung durch Benedict Thomassek stand nur der Pfosten im Weg (8.), zehn Minuten später köpfte Holger König das 1:0. Die vorherige Flanke hätte laut TSV-Coach nicht sein müssen: „Da war der Ball gefühlt 20 Sekunden in der Luft.“
Mittendorfs Trainingsfleiß belohnt
Nach einer halben Stunde der nächste Nackenschlag: Phil Schwierking musste wegen massiver Adduktorenprobleme runter. Seinen Part auf der linken Abwehrseite übernahm der bis dahin im Sturm aufgebotene Hinnerk Mittendorf. Erstmals stand er nach längerer Zeit in der Startelf, „weil ich ihn für seinen immensen Trainingsfleiß belohnen wollte“, schilderte Marcordes: „Und auch hinten links hat er sich richtig reingehängt.“
Robin von Freedens 0:2 (50.) konnte aber auch er nicht verhindern. Danach sahen die Fans ein Spiel auf ein Tor – das Döhrener. Doch selbst, nachdem Marcordes 20 Minuten vor Schluss seine Viererkette auflöste und alles nach vorn warf, wollte kein Treffer fallen. Pasiovs Anschluss kam zu spät.
Text: Cord Krüger (Kreiszeitung)