Saisonrückblick 24/25 von Lukas Heyer

Gegenpressing der Marke Jürgen Klopp und Tiki-Taka wie unter Pep Guardiola
Artikel vom 6. Juli 2025
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Mehr als eine Woche ist vergangen, seit wir unsere Saison mit dem 3:1-Sieg gegen den OSV Hannover abgeschlossen haben. Bei der anschließenden Feier setzte ich mich vor die Leinwand, als das Champions-League-Finale bereits entschieden war, sodass mir zumindest genügend Zeit blieb, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Links neben mir war Tim Becker sein Smartphone holen gegangen, kam aber nicht wieder und von rechts ließ ich mir durch einen unserer Anhänger erklären, dass für mich persönlich die Spielzeit doch ziemlich schlecht gelaufen sei. Ich widersprach nicht und fühlte mich dadurch erhaben, obwohl ich immer noch eine Sonnenbrille trug, die mir nun die Sicht auf die Leinwand erschwerte.
Immerhin bekam ich mit, dass unsere besser gelaunten Unterstützer draußen in der Dämmerung die Gelegenheit nutzten, selbst auf dem Rasen aktiv zu werden. Nachdem ich die Keuchenden und Schwitzenden einige Minuten lang aus dem Augenwinkel beobachtet hatte, bekam ich im hinteren Teil des Vereinsheims selbst Lust auf eine kalte Dusche, trank zunächst aber meine Mezzo Mix aus und ließ mir eine neue bringen.
Mezzo Mix statt Sektdusche, so hatte ich das auch am Meisterschaftswochenende gehandhabt, als Eilvese uns erst auf dem Sofa jubeln ließ, wir uns dann aber um die Siegesfeier auf dem Rasen betrogen fühlten, weil wir den Titel am nächsten Tag in Evesen selbst klarmachen wollten. Trotzdem entstanden in den folgenden Tagen und Wochen tausende Fotos für die Ewigkeit. Wir bekamen Huldigungen in Form von geschriebenen Texten, Videobotschaften und Meisterschalen, ja sogar ein Spalier der zweiten Mannschaft, die selbst einen Titel in der Tasche hat und einen weiteren am Wochenende gewinnen kann. Nur Peter Neururer, unser Interimstrainer aus dem Herbst, hatte die frohe Kunde noch nicht mitbekommen und munterte uns in seiner Grußbotschaft auch für den Fall auf, dass es mit dem Aufstieg nicht klappte.
Ich werde ihn vielleicht in den nächsten Tagen aufsuchen, um ihn über unseren Erfolg in Kenntnis zu setzen und ihm dafür zu danken, dass er uns in die Oberliga geführt hat – wenn ich bis dahin „Breaking Bad“ zu Ende geschaut habe; eine Serie, die das Sommerloch in mir stopfen soll. Viele Stunden Fernsehkonsum waren in den letzten Wochen ohnehin nötig, um auszublenden, dass die mannschaftsinterne Radsportgruppe ohne mich zum Training aufbrach. Na gut, hin und wieder war ich dabei, bog aber kurz vor dem Ziel in den Physio-Raum ab, wo ich lernte, das Flossingband richtig aufzulegen. (Du bekommst es bald wieder, Alen.)
Teammanager Nils Jakobsen hatte mir zuvor versprochen, dass ich mit Hilfe dieses Gummibandes innerhalb weniger Tage genesen würde, aber ich habe es wohl falsch bedient. Wenn der Genesungsprozess im Tempo der vergangenen Wochen voranschreitet, werde ich sogar noch das Trainingslager in Lastrup verpassen, das nach einem Jahr Pause im Juli neu aufgelegt wird. Dabei ist mir das Schuften im Sommer, wo man die durchgeschwitzte Kleidung zwischen den Einheiten in den Zimmern der Sportschule auslüften muss, doch viel lieber als die Plackerei im Winter, obwohl unsere Hallensaison ziemlich erfolgreich verlief, wenn man von der ewigen Suche nach bespielbaren Plätzen und einem Trainingsunfall im Westfalen Hof absieht.
Begonnen haben wir vor knapp einem Jahr mit dem unklaren Ziel, oben mitzumischen, dabei aber auf keinen Fall mehr Aufwand zu betreiben als zuvor. Bekommen haben wir u.a. das Derby gegen den BSV Rehden, ein neues Flutlicht und Maulwürfe auf dem B-Platz.
Vielen Dank an alle, die uns auf dieser Reise begleitet haben!