Gute 45 Minuten reichen zum Sieg gegen die Krähen

Spielbericht vom 14. April 2025
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Kürble bringt die „Krähen“ zum Schweigen – und Wetschen rückt dem Titel erneut näher
Die Landesliga-Kicker des TSV Wetschen mussten am Samstag zeitweise ordentlich schuften, durften sich am Ende aber über einen verdienten 3:1 (2:1)-Heimsieg gegen den TSV Krähenwinkel/Kaltenweide freuen. Der Tabellenführer verteidigte damit erfolgreich seinen Sieben-Punkte-Vorsprung auf Verfolger Eilvese, der noch sechs Partien in der Hinterhand hat. Mit dem Nachholspiel am kommenden Samstag kann das Team von Coach Artur Zimmermann den Vorsprung sogar auf zehn Zähler ausbauen.
Wetschen – Mit einem Schmunzeln verabschiedete sich Christopher Marre vom Feld. „Jetzt seht zu, dass ihr das Ding nach Hause bringt“, flüsterte der Linksverteidiger des TSV Krähenwinkel/Kaltenweide einigen Wetschener Spielern beim Abklatschen am Mittelkreis zu. Gemeint war die Meisterschaft in der Landesliga, der der TSV durch den 3:1-Erfolg einen weiteren Schritt nähergekommen ist. Geschenke verteilten die „Krähen“ aber keine – Wetschen musste in einigen Spielphasen ordentlich ackern, um den komfortablen Abstand zum einzig verbliebenen Verfolger aus Eilvese zu behaupten. „Meine Jungs haben viel investiert, sind viel gelaufen. Das hat Körner gekostet“, erklärte Trainer Zimmermann nach dem Spiel.
Auch Philip Kürble – Torschütze zum entscheidenden 3:1 und Vorlagengeber zum 2:0 – räumte ein: „Die zweite Halbzeit war schwierig, wir waren oft zu ungenau und einen Schritt zu spät.“ Doch Zimmermann zeigte Verständnis für seine Mannschaft: „Trotzdem haben wir einen kühlen Kopf bewahrt. Genau mit dieser Ruhe müssen wir die letzten Spiele angehen.“ Besonders angetan war der Coach von der ersten Halbzeit: „Da waren wir kreativ, variabel, haben richtig guten Fußball gespielt.“
Ein Blitzstart verlieh dem Team dabei die nötige Sicherheit: Finn Raskopp schlug in der sechsten Minute aus dem rechten Mittelfeld eine Mischung aus Flanke und Torschuss, die sich durch den Gegenwind perfekt ins lange Eck zum 1:0 senkte. Der TSV übernahm danach die Kontrolle, auch wenn im letzten Drittel öfter die Genauigkeit fehlte. Raskopp hatte wenig später die Chance aufs 2:0, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Keeper Philipp Houck (17.). Dann ging es doch schnell: Joshua Heyer schickte Kürble auf die Reise, der wurde im Strafraum gleich von zwei Houcks – Florian und Philipp – sowie Wlad Maslyakov gestoppt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Alen Suljevic souverän unten links (20.).
Danach kamen die Gäste besser ins Spiel, hielten die Räume eng und setzten mit Kontern Akzente. Einer dieser Gegenstöße führte zu einem Freistoß von halbrechts, den Colin Piepenbrink sehenswert in den rechten Winkel zirkelte (45.+1) – Applaus von den Wetschener Fans und ein anerkennendes „Den hat er schön getroffen“ von Coach Zimmermann inklusive.
Nach dem Seitenwechsel blieb Wetschen zunächst unbeeindruckt. Lennart Greifenberg verpasste nach Flanke von Lennart Bors nur knapp (50.), wenig später hatte Bors selbst Pech, als sein Abschluss knapp am langen Pfosten vorbeistrich (55.). Auch Suljevic hatte das dritte Tor auf dem Fuß, scheiterte jedoch aus kurzer Distanz an Houck, und Julian Fehses Kopfball nach der darauffolgenden Ecke strich nur haarscharf über die Latte (70.).
So hielten die körperlich robusten und konterstarken Gäste das Spiel offen – bis zur 84. Minute: Kürble bekam einen tiefen Ball von Fehse, startete durch und hatte nur noch die Houck-Brüder vor sich. Erst umkurvte er den herausstürmenden Philipp, dann ließ er auch Florian stehen und schob den Ball souverän ins leere Tor zum 3:1 ein. „Das war ein Sahnepass von Jule“, lobte er seinen Mitspieler.
Jetzt richtet sich der Blick des Matchwinners auf den Karsamstag, wenn es zum Nachholspiel beim Tabellenzwölften Iraklis Hellas nach Hannover geht: „Ich hoffe, dass wir danach mit zehn Punkten Vorsprung dastehen.“
Trainer Zimmermann bleibt dennoch wachsam: „Jetzt ist man plötzlich derjenige, der was zu verlieren hat – wenn man ganz oben steht.“
Foto: Volker Menge / Text: Cord Krüger (Kreiszeitung)