Hochklassiges Landesligaspiel endet Unentschieden

Wetschens 2:2 erfüllt Trainer Zimmermann mit Stolz

Das 2:2 (2:2) des Landesliga-Tabellenführers TSV Wetschen beim ambitionierten SV Ramlingen-Ehlershausen bewertete Trainer Artur Zimmermann „definitiv“ als gewonnenen Punkt. Seine Mannschaft musste dafür jede Menge Einsatz und mentale Stärke zeigen. Für einen Spieler war der Einsatz jedoch früher als geplant beendet.

Artur Zimmermann war voller Lob für sein Team, als hätte es gerade erneut einen Sieg eingefahren. Tatsächlich reichte es im zehnten Landesliga-Spiel des Jahres lediglich zu einem 2:2 (2:2) bei Ramlingen-Ehlershausen und nicht zum zehnten Erfolg in Serie. „Aber die Jungs haben keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen, sie haben wirklich stark gespielt“, lobte der TSV-Coach seinen Spitzenreiter: „Ramlingen ist ein wirklich gutes Team, das uns alles abverlangt hat. Daher ist das für uns ein klarer Punktgewinn.“

Nur einen Kritikpunkt hatte Zimmermann an der Leistung seiner Elf: „In der ersten Halbzeit sind wir teilweise zu ungestüm nach vorne marschiert.“ Genau darauf hatten die robusten Ramlinger gewartet, um nach Ballgewinnen schnell umzuschalten, wie der Coach berichtete – ein Verhalten, das er im Vorfeld angesprochen hatte.

Trotz eines vielversprechenden Starts schien Wetschen diese Warnung kurzzeitig vergessen zu haben: Finn Raskopp, der für seinen erkrankten Bruder Moritz in die Startelf rückte, nutzte einen Pass von Philip Kürble zum frühen 1:0 (11.). Doch Kebba Maneh glich nach einem Einwurf aus, indem er Rechtsverteidiger Joshua Heyer entwischte und den Ball an Torhüter Tim Becker vorbei ins Netz schob (25.). „Da haben wir insgesamt schlecht verteidigt. Aber an ,Joshi‘ vorbeizukommen, ist auch nicht leicht“, kommentierte Zimmermann lachend und zollte Manneh Respekt. Kurz vor dem Pausenpfiff setzte sich Heyer dann selbst in Szene: Nach einem Steilpass von Lennart Greifenberg bediente er Kürble, der aus dem Rückraum das 2:1 erzielte (39.). Doch Ramlingens aggressives Pressing führte noch vor der Pause zum erneuten Ausgleich: Julian Fehse verlor den Ball an zwei heranstürmende Gegner, Utku Kani zog davon, und Phil Schwierking traf ihn bei einer Grätsche – Elfmeter. Kani trat selbst an und verwandelte sicher zum 2:2 (43.).

Schwierking war bereits nach 20 Minuten ins Spiel gekommen, nachdem Sechser Lukas Heyer wegen eines Pferdekusses an der Wade ausgewechselt werden musste. Maris Thiry rückte daraufhin aus der Dreierkette ins defensive Mittelfeld, während Schwierking seine Position in der Abwehr übernahm. „Egal, wo Maris gespielt hat, er war überragend und immer präsent“, lobte Zimmermann den 22-Jährigen.

Tatsächlich ackerte das gesamte Team unermüdlich: „Alle haben nach der Pause nochmal alles reingeworfen und mutig nach vorne gespielt“, adelte der B-Lizenz-Inhaber seine Mannschaft. Besonders hob er neben Thiry auch Lennart Bors hervor: „Er ist jedem Ball hinterhergerannt.“ Bors vergab allerdings drei hochkarätige Chancen zum möglichen 3:2. „Insgesamt hatten wir die besseren Gelegenheiten“, bilanzierte Zimmermann, trauerte dem verpassten Sieg aber nicht lange nach: „Dann holen wir die drei Punkte eben nächsten Samstag gegen Pattensen“, blickte er auf das nächste Heimspiel voraus. Sollten die Wetscher gewinnen, würden sie sensationelle 78 Punkte auf dem Konto haben. In anderen Ligen wäre der Titel damit längst sicher, doch diesmal können die „Zimmermänner“ noch nicht feiern. Verfolger Eilvese hat bei acht Punkten Rückstand weiterhin theoretische Chancen.

SV Ramlingen-Ehlershausen - TSV Wetschen 2:2 (2:2) - Wetschen: Becker - J. Heyer, Thiry, Hibbeler, Lohaus (62. Thelken) - Greifenberg, L. Heyer (22. Schwierking), Fehse (88. Files) - F. Raskopp, Bors (84. Agackiran), Kürble. Tore: 0:1 (11. F. Raskopp), 1:1 (25.) Manneh, 1:2 (39.) Kürble, 2:2 (43.) Kani (Foulelfmeter). Schiedsrichter: Wilken Bargemann (TSV Lemke).

Bericht von Cord Krüger (Kreiszeitung)

Foto von Volker Menge

Weiter unten gibt es ein Video mit ein paar Highlights zu den Spielen.